Mittwoch, 18. August 2010

Die Party, Teil 6

Die Hausklingel läutet. Wir schauten ‚Hangover’ an. Es war wirklich lustig. Julia konnte sich nicht mehr richtig reden vor lauter Lachen und lag nur noch auf der Matratze. Lisa und ich machten Witze über sie. Besser ging es nicht.

Lisa öffnet die Tür.

„Pizzaservice“ Ein junger Mann mit einem roten Shirt und roter Kappe steht vor der Türe und hält die bestellten Pizzen.

„Moment“, erwidert Lisa und schnapp das Geld, das auf der Kommode liegt, „hier“ Sie gibt ihm das Geld und nimmt die Pizzen entgegen. Der gute Duft der Pizzen kommt nicht an meiner Nase vorbei. Oregano rieche ich am stärksten heraus. Köstlich- Mir läuft förmlich das Wasser im Mund zusammen. Julia schließt die Tür und sagt: „Und ich dachte es ist schon der erste gast“
„Sie müssen jeden Augenblick kommen!“ Lisa geht mit den Pizzen in das Wohnzimmer.

Wir haben nach dem Film alles vorbereitet: Popcorn gemacht, das ganze Knabbergepäck in Schüsseln gegeben und die Getränkeflaschen ausgestellt. Die Vorhänge sind noch offen und es scheinen noch ein paar Sonnenstrahlen in den Raum, doch bald sind auch diese verschwunden.

Das ist nicht Lisas erste Party. Sie hat schon mehrere Parties gegeben, die ein Erfolg waren und alle gutgelaunt heimgingen. Doch dieses Mal ist es etwas anderes. Es ist ihr 16. Geburtstag und den muss man feiern. Ihre Eltern sind über Nach extra bei ihrer Tante, dass sie das Haus für sich alleine hat. Ihre Eltern Vertrauen ihr vollkommen. Sie haben nicht einmal etwas gegen Alkohol oder Zigaretten gesagt. Sie haben nur etwas gegen Drogen.

Meine Mutter wäre bei dem Gedanken, dass ich bei ihrer Party Alkohol trinken könne, schon ausgetickt. Sie überreagiert häufig.

„Jetzt soll endlich jemand kommen“, jammere ich grinsend.

Julia nickt. „Ja, allerdings. Ich dachte sie kommen etwas früher“

Plötzlich ertönt die Türklingel erneut. „Wenn man vom Teufel spricht“, sagt Lisa und läuft zur Tür. Ich stehe immer noch angewurzelt vor dem Tisch mit dem Essen.

„Hai“ ich blicke auf und Katharina lächelt mir zu. Ich habe nie besonders viel mit ihr geredet. Sie geht in die Nebenklasse und ist ziemlich gut in der Schule. So viel ich weiß, will sie ‚Ari’ genannt werden und sie hat eine Zwillingsschwester, die jedoch nicht in unsere Schule geht.

Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich leiden kann, denn sie schaut mich ab und zu in den pausen immer so komisch an.

„Hey“, erwidere ich und stelle eine der Schüsseln mit Chips auf die andere Seite des Tisches.

Sie richtet ihr schwarzes Top, das gut zu ihren blonden Haaren passt, zu Recht.

„Es kommen doch noch mehr, oder?“ Ich kann Ari’s Unterton in ihrer Stimme hören. Es klingt herabsehend.

„Aber sicher“, erwidere ich und gehe an ihr vorbei, „das wird doch eine einzigartige Party für ein 16-jähriges Mädchen!“

Sie mustert mich. Das ist der Grund warum ich sie nicht besonders mag. Die Mimiken, als wäre ich nicht gut genug für ihre Freundschaft, nervt mich. Aber Ari ist gut mit Lisa befreundet und ich habe auch nichts dagegen. Sie ist meine beste Freundin und ich gönne ihr die Freundschaft von ganzem Herzen.

Ich gehe durch den Türbogen, der das Wohnzimmer und den Flur verbindet. „Mach doch die Tür auf“, schlage ich vor, „dann kommt frische Luft hinein und es läutet nicht ständig jemand an“

Lisa spitzt die Lippen und drückt langsam die Türklinke hinunter. „Nein, Zwing mich doch dazu“ Sie schaut mich herausfordernd an.

Ich greife nach ihrer hand und versuche die Finger von der Tür zu lösen.

„Da“, sie lacht und öffnet dir Tür. Warme Luft durchströmt den Flur. Ich trete hinaus. Die Sonne scheint immer noch und keine einzige Wolke ist am Himmel zu sehen. Durch die Gasse fahren kaum Autos. Und falls, sind es die Eltern der Gäste.

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