Sonntag, 4. Juli 2010

Schlechte Neuigkeiten, Teil 1

„Hey, schatz. Wie war die Schule?“ Meine Mutter sitzt in der Küche. Die Küche ist ziemlich groß. Eine der Wände ist rot gestrichen, die Einrichtung ist modern. Meine Mutter hat sie letztes Jahr erneuern lassen, weil die alte etwas abgenutzt war und man diese schwer reinigen konnte.

Wenn man den Raum betritt ist gegenüber ein großes Fenster mit einer Tür, durch die auf die Terrasse gelangt.

In der Mitte steht eine Theke, die an den Möbeln angeschlossen ist. Und davor stehen Barhocker.

Meine Mutter hat nicht an Geld gespart, ganz im Gegenteil sie meint immer, es sei besser mehr Geld in etwas zu investieren, statt zu wenig.

Ich bin eigentlich das Gegenteil. Mir reicht es, wenn ich etwas Billiges kaufe, egal wie lange es hält.

„Wie immer. Nichts Besonderes“, erwidere ich schroff und nehme mir eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank.

„Willst du dann später mit einkaufen gehen?“, meine Mutter steht vom Barhocker auf und kommt auf mich zu. „hier das Geld für das englisch Buch. Ich habe es vergessen dir heute zu geben“

Meine Mutter reicht mir den 10-Euroschein und ich nehme ihn entgegen.

„Danke“, erwidere ich. „ich gehe jetzt in mein Zimmer. Ach ja, wann kommt Papa wieder heim?“

„Er macht heute Überstunden“, antwortet sie und geht zurück zur Theke und setzt sich.

Ich drehe mich um und gehe in mein Zimmer.

Ich stelle meine Tasche neben den Schreibtisch und setze mich auf mein Bett.

Ich starre die gegenüberliegende Wand an. Es klebt ein Poster von Lady Gaga darauf, sonst noch zwei Fotos meiner zwei Freundinnen und nicht mehr.

Mein Schreibtisch ist nicht besonders aufgeräumt, am Teppich liegen ein paar Brösel und der Kleidschrank scheint überfüllt zu sein, weil die Kastentüren nicht ganz zu gehen. Das liegt daran, weil ich immer alles reinstopfe, statt es schön geordnet hinein zu legen.

Ich neige mich zu meinem Nachttisch und greife nach meinem Laptop.

Ich schalte ihn ein und warte bis er hochgefahren ist, um mich in Facebook einzuloggen.

Währendessen es lädt schaue ich aus dem Fenster hinaus. Der Baum blüht schon und die Wiese ist so schön grün. Ein wunderschöner Anblick.

Blubb. Ich habe eine Chatnachricht in Facebook bekommen. Verwirrt schaue ich auf den Bildschirm. Lisa hat mir geschrieben.

ich antworte: Hey

sie: Wie geht’s?

ich: Gut und dir?

sie: Mir auch. Weißt du was? Ich habe den Jungen von heute Vormittag hier ausfindig gemacht!!

ich: Nicht dein ernst!

sie: Doch, und ich habe ihm gesagt, er solle dich adden.

ich:Und?

sie: Rate mal. Du müsstest eigentlich schon eine neue Freundschaftssanfrage haben.

Ich schaue so schnell wie das Internet es zulässt nach und tatsächlich. Eine anfrage von Martin B. ich grinse. Lisa hat es tatsächlich geschafft seinen Namen herauszufinden.

ich:Wie cool. Und lädst du ihn zur Party ein?

sie: Ob ich das werde? Süße, in welchem Jahr lebst du denn noch? Das habe ich schon längst!

Ich muss lachen. Wenn es um Jungs geht, ist sie die Beste.

ich:Wow. Ich bin neidisch.

sie: Brauchst du nicht. Für dich werde ich auch noch jemanden finden.

ich:Nein, das brauchst du wirklich nicht.

sie: Doch!


Ich logge mich mit Absicht aus. Bei Diskussionen zwischen uns gewinnt immer sie. Egal worum es geht. Sie hat die besten Argumente und gegen diese komme ich nicht an.

Ich lege meinen Laptop beiseite, stehe auf und gehe zu meinem Schreibtisch. Ich stelle meine schwarze Tasche darauf und krame mein Mathematikbuch heraus.

Ich schlage die dementsprechende Seite auf und setze mich. Der Sessel knarrt wie jedes mal, obwohl die Schrauben fest genug befestigt sind.

‚Trigonomie’ steht als große Überschrift für ein neues Kapitel.

‚Ein Außenwinkel ist gleich groß wie die Summe der beiden nicht-anliegenden Innenwinkel’

Ich stehe auf mit dem Buch in der Hand, gehe auf und ab und murmle den Satz vor mir hin. So lerne ich immer und, soweit ich mich erinnern kann, hat es bisher immer geklappt.

„Vanessa!“ ich höre eine laute stimme.

Ich eile aus meinem Zimmer ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer erinnert einen an Afrika. Die wände sind orange, der Boden ist dunkel und die dazupassende Couch darf auch nicht fehlen.

„Was ist?“, frage ich mit großen Augen.

„Wir… werden umziehen“, beginnt meine Mutter.

„Nein!“, erwidere ich spontan und lasse mich auf die Couchlehne fallen. Das kann doch nicht ihr ernst sein. Wieso will sie umziehen? In ein noch besseres haus, als dieses hier? Gibt es noch ein besseres, das ihrem Geschmack entspricht?

Wir wohnen jetzt in einem Bungalow. Es gibt nur eine Etage und ich finde es richtig cool. Und was will meine Mutter schon mehr, als den Bungalow, einen schönen und gepflegten Garten und einen BMW?

3 Kommentare:

  1. Ich liebe alles!
    Nur Mario fehlt noch..xD

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  2. http://www.merkur-online.de/bilder/2009/11/12/527145/250934220-thomas-mueller.9.jpg

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